index introductio imagines || partitura exemplar translatio bibliographia e-mail

CTH 390

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 390 (TX 20.03.2017, TRde 20.03.2017)



§ 25
86
--
86
A1
86
C5+4
Vs. II 3'/Vs. II 3'(19) ma-a-an 2-ŠU UD 7KAM š[a- _ _ ] ti-it-ta-nu-zi
87
--
87
A1
87
C5+4
Vs. II 3'/Vs. II 3'(19) nu-?-zakán Vs. II 4'/Vs. II 4'(20) li?-ik-zi
88
--
88
A1
88
C5+4
§ 25
86 -- Wenn zweimal sieben Tage vergangen sind
87 -- 16
88 -- Ferner isst er/es (der arme Mann bzw. das Kind) die Eingeweide nicht.
Dieser Passus ist sehr schwierig zu interpretieren. Während einerseits HED L, 85 und HEG III, 387 nam-mu-uš für namm(a)-uš lesen, hegt CHD L-N, 391b einige Zweifel und legt die Hypothese, dass nam?-mu-uš „is a noun in the acc. pl., either a syll. writing of a hapax legomenon or an error for something like NAM.ERÍM-uš (= lingaus) 'oaths' “, dar. Leider ist auch das Duplikat KBo 22.128 Vs. II nicht völlig verständlich. Deshalb ist es schwierig, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Das Verb likzi „er (beschwört)“ scheint keinen Sinn in diesem Kontext zu ergeben, weil das enklitische Pronomen -uš (= die Eingeweide) als Objekt hätte. Die Übersetzung in HED L, 85 „she adjures them [viz. ineffective dietary measures, applying magic]“ bleibt schwach. Man sollt evtl. wieder (vgl. kolon 84 mit entsprechender Anmerkung) in Betracht ziehen, dass der Text korrupt ist. Vgl. die Betrachtungen in Kronasser H. 1961a, 110 mit Anm. 4. Es ist klar, dass eine Bedeutung „loslassen, loswerden“ oder evtl. „nicht anrühren, stehen lassen“ besser in diesen Kontext passt. Man könnte aber ein weiteres lik- neben li(n)k- „beschwören“ annehmen, das bisher nirgends bestätigt ist.
Vgl. Anmerkung zu der Umschrift.

Editio ultima: Textus 20.03.2017; Traductionis 20.03.2017